Karl Nolle, MdL

Landespressekonferenz Sachsen, 15.02.2012

„Tonstörung 2011“ geht an Chef der Pressestelle des Sächsischen Innenministeriums

 
Die Landespressekonferenz Sachsen e.V. (LPK) hat den Negativ-Preis „Tonstörung 2011“ am Mittwoch an den Sprecher des Sächsischen Innenministeriums, Frank Wend, übergeben. Damit wurde vor allem eine aus der Sicht der mit Landespolitik befassten Journalisten selektive Behandlung einzelner Medien kritisiert, besonders im Zusammenhang mit der Debatte um die Funkzellenabfrage sowie die Zwickauer Terrorzelle.

Die Landespressekonferenz wendet sich mit ihrer Entscheidung gegen die Bevorzugung einzelner Journalisten beziehungsweise Medien. „Damit sehen sich andere Kollegen zu Recht benachteiligt und behindert“, hatte die Jury in ihrer Begründung zur Preisvergabe argumentiert. Ein solches Agieren – aus welchen Gründen auch immer – hält die Landespressekonferenz für unprofessionell.

In einem ausführlichen Gespräch mit Vertretern der LPK legten Frank Wend und Mitarbeiter der Pressestelle des Innenministeriums ihre Standpunkte dazu dar. Die LPK machte dabei deutlich, dass es sehr wohl unterschiedliche Erfahrungen einzelner Kollegen gebe. Die Jury habe dies bei ihrer Entscheidung ausführlich diskutiert.

Die Vertreter des Ministeriums sahen sich zu Unrecht kritisiert und versicherten zugleich, alles in ihren Kräften stehende zu tun, um alle Presseanfragen im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu beantworten. Dies sei jedoch in Fällen wie der Handydatenaffäre oder der Zwickauer Terrorzelle nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich, weil Entscheidungen anderer Behörden – etwa der Staatsanwaltschaft – zu berücksichtigen seien.

Die Landespressekonferenz verbindet mit der Vergabe der „Tonstörung“ nicht nur Kritik, sondern will damit auch einen Anstoß für eine bessere Zusammenarbeit und einen fairen Umgang mit Journalisten und Medien geben. Die LPK wird ihrerseits darauf hinwirken, dass auch ihre Mitglieder fair und professionell mit der Pressestelle umgehen. An diesem Punkt gab es Kritik des Ministeriums.

Die Landespressekonferenz Sachsen e. V., der Zusammenschluss von rund 70 landespolitischen Journalisten, vergibt die „Tonstörung“ jährlich im Januar für das vorangegangene Jahr. Alle Mitglieder der Landespressekonferenz waren aufgerufen, ihre Vorschläge mit Begründung einzureichen. Anschließend wählte eine Jury aus rund zehn Vereinsmitgliedern den Preisträger aus.



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