Karl Nolle, MdL

Presseerklärung, SPD-Landtagsfraktion, 11.01.2002

Umfrage: 74 (!) Prozent der Sachsen wollen Neuwahlen wenn Biedenkopf abtritt

Jurk sieht sich bestätigt
 
Dresden. "Die Sachsen haben 1999 Kurt Biedenkopf gewählt und nicht die CDU.
Deshalb wollen sie seine Nachfolge selbst durch Neuwahlen bestimmen und dies
nicht kleinen CDU-Zirkeln überlassen." Das ist für den
SPD-Fraktionsvorsitzenden Thomas Jurk das klare Ergebnis der Blitzumfrage
zum Thema "Neuwahlen nach einem Biedenkopf-Rücktritt.

Am Mittwoch und Donnerstag dieser Woche wurden 1022 Sachsen in einer
repräsentativen Umfrage durch das renommierte Leipziger Institut für
Marktforschung befragt. Auf die Frage "Wie sollte der Nachfolger von Kurt
Biedenkopf gewählt werden?" forderten 74 Prozent: "Neuwahlen sollten den
Nachfolger bestimmen"! 18 Prozent sagten, "der Landtag soll den Nachfolger
bestimmen und 8 Prozent hatten keine Meinung. SPD-Fraktionschef Jurk sieht
sich damit in seiner Meinung bestätigt, dass unbedingt durch Neuwahlen die
Nachfolge im Amt des Ministerpräsidenten geregelt werden.

Bei der Forderung nach Neuwahlen gibt es keine Unterschiede in den drei
Regierungspräsidien: Chemnitz 76 Prozent, Leipzig und Dresden je 73
Prozent.

Deutliche Unterschiede gibt es bei der Unterteilung nach Alterstrukturen: 66
Prozent der Bürger über 50 Jahre wollen Neuwahlen, 76 Prozent der Bürger
zwischen 30 und 49 Jahren fordern den Urnengang aber 89 Prozent der 18 bis
29jährigen wollen selbst entscheiden, wie es im Freistaat weitergeht.

"Langfristig müssen wir uns der Debatte über direktere Demokratie stellen",
meinte SPD-Fraktionschef Jurk zu diesem Ruf der jungen Generation nach mehr
politischer Mitbestimmung.

Unterschiede gibt es auch zwischen Männer und Frauen: "Nur" 68 Prozent der
Männer wollen Neuwahlen, während 79 Prozent der Frauen mitentscheiden
wollen.

Was für die Mehrheitsfraktion im Landtag und den christdemokratischen
Parteivorsitzenden interessant sein dürfte: 68 Prozent der Bürger mit der
Wahlabsicht CDU fordern Neuwahlen. So würde Georg Milbradt, wenn er denn
Nachfolger von Biedenkopf wird, -genauso wie jeder andere nur vom Landtag
bestimmte Nachfolger - parteiintern als "Erbschleicher" angesehen werden.
Einigkeit herrscht bei den Anhängern der SPD und der PDS: 88 Prozent wollen
den Urnengang.

Positiv für die Demokratie in Sachsen: 89 Prozent der repräsentativ
Befragten erklärten: "Ja, ich würde wählen gehen" wenn es zu Neuwahlen
kommt.

Für Rückfragen
Andreas Beese
Pressesprecher
0351/4935705

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