Karl Nolle, MdL

Dresdner Morgenpost, 06.04.2001

Biedenkopfs Hofstaat macht Fehler

Kommentare der verschiedenen Pressestellen
 
DRESDEN. Es ist fast wie nach der Entlassung von Georg Milbradt als Finanzminister: Sachsens Ministerpräsident Kurt Biedenkopf (CDU) macht wieder bundesweit Schlagzeilen mit seiner Wohnungs- und Putzfrau-Affäre.

Frankfurter Allgemeine Zeitung: „Fragen an den sächsischen Ministerpräsidenten Biedenkopf: Wer bezahlt den Gärtner? Wie viel Mann bewachen eigentlich das Ferienhaus der Familie Biedenkopf am Chiemsee? Haben alle Ministerpräsidentengattinnen einen Leibwächter, der ihnen außerdem Jacke, Tasche und Einkäufe trägt?"

Freie Presse (Chemnitz): „Biedenkopf weiß, dass er zermürbt werden soll und mit der Demütigung seiner Frau die empfindlichste Stelle seines Durchhaltewillens berührt ist. Auch ihr zuliebe hat er sich noch einmal für fünf Jahre zur Wahl gestellt."

Frankfurter Rundschau: „König Kurts Hofstaat macht Fehler -Biedenkopf will zum Vorwurf der Vorteilsnahme schweigen. "

Leipziger Volkszeitung: „Biedenkopf hatte vor der Fraktion erklärt, wenn es ihm ums Geld gegangen sei, wäre er 1990 besser in der freien Wirtschaft geblieben. Für private Nutzungen des Dienstwagens zahle er im Übrigen 12 000 Mark."

Die BILD-Zeitung vergleicht unter dem Titel „So residieren Ministerpräsidenten" den Luxus, den Biedenkopf und andere auf Staatskosten treiben. Nur beim Jahresgehalt bleibt der Sachse mit 401000 Mark um 12 000 Mark hinter Erwin Teufel (Baden-Württemberg) zurück.
(Stefan Rössel)