Karl Nolle, MdL

Sächsische Zeitung, 25.08.2000

SPD: Abstand zu starken Regionen wächst

Abgeordnete kritisieren bestehende Förderpraxis / Bessere Programme gefordert
 
SEIFHENNERSDORF: Wirtschaftsexperten der SPD haben erneut nachdrücklich andere und bessere Förderprogramme für strukturschwache Regionen in Sachsen gefordert. "So erfreulich die Entwicklung von Leipzig, Dresden und Chemnitz ist, der Abstand zu den wirtschaftlich schwachen Regionen wird immer größer", sagte Karl Nolle, Leiter des SPD-Arbeitskreises Wirtschaft, Infrastruktur und Umwelt, gestern. Der Arbeitskreis hatte sich zu einer zweitägigen Klausur in die Oberlausitz zurückgezogen.
125 Millionen Mark Hilfe für bedürftige Regionen im laufenden Haushalt seien nicht der größte Batzen Geld, meinte Nolle. Außerdem fehlten immer noch Strukturentwicklungspläne, nach denen Fördermittel gezielt ausgereicht werden könnten. Völlig unverständlich sei die Streichung von Fördergeldern, die aufstrebenden mittelständischen Unternehmen die Teilnahme an ausländischen Messen möglich gemacht hatte.
Die SPD-Landtagsfraktion bereitet derzeit eine große Anfrage im Landtag vor, bei der es um die künftige Entwicklung wirtschaftlich schwacher Regionen geht. (dpa)