Karl Nolle, MdL

Dresdner Morgenpost, 16.06.2001

Schärfere Töne im Wahlkampf

Roßberg erhält Schützenhilfe von Gysi
 
DRESDEN. Das Rennen um die Macht im Rathaus spitzt sich zu. Auch der Ton wird rauer. Herbert Wagner (CDU) warnt vor dem „Chaos", Wolfgang Berghofer protzt mit Geld und Ingolf Roßberg freut sich auf die „Wahlkampfmaschine" Gregor Gysi.

„Roßberg ist eine Marionette von fünf widersprüchlichen Gruppen", geht Wagner erstmals seine Gegner an. „Und Berghafer ist ein Vertreter des alten Systems." Deshalb hat sich die CDU jetzt eine neue Strategie ausgedacht: das Spiel mit der Angst. „Unsere Kampagne trägt den Slogan: „Chaos verhindern - Wagner wählen", erklärt Werbe-Chef Walter Hannot. Der Wahlkampf wird selbst der CDU langsam zu teuer. CDU-Chef Dieter Reinfried musste zugeben, dass die Partei schon einen Kredit aufnehmen musste.

Probleme, die Wolfgang Berghof er anscheinend nicht hat. „Ich habe 250 000 Mark für den Wahlkampf - finanziert aus eigener Tasche", sagt der ehemalige SED-Bürgermeister. Plakate sollen am Mittwoch hängen, jedem Dresdner verspricht er einen „persönlichen" Brief.

Roßberg hingegen wird gerade geschont. Eine schwere Erkältung macht dem OB-Favoriten zu schaffen. Beim Auftritt mit PDS-Star Gregor Gysi (heute, 15 Uhr, Prager Straße) will er wieder topfit sein.