Karl Nolle, MdL

Sächsische Zeitung, 16.02.2002

CDU-Politiker warnen sächsische Union vor Streit

 
Dresden/Berlin. Junge Abgeordnete in der CDU-Landtagsfraktion haben ihre Partei und ihre Fraktion davor gewarnt, sich wegen der bevorstehenden Wahl eines neuen Ministerpräsidenten in verschiedene Lager zu spalten. In Briefen an ihren Fraktionskollegen Kurt Stempell, der sich öffentlich gegen CDU-Chef Georg Milbradt als Nachfolger von Kurt Biedenkopf ausgesprochen hat, erklärten die Abgeordneten Lars Rohwer und Robert Clemen, wichtigste Aufgabe sei jetzt gemeinsames Handeln. Ansonsten laufe die CDU im Freistaat Gefahr, vom Wähler bei der Bundestagswahl 2002 und bei der Landtagswahl 2004 abgestraft zu werden. Stempells Vorwurf, ein künftiger Ministerpräsident Milbradt sei ein Risiko für die sächsische Union, wurde zurückgewiesen.

Inzwischen mehren sich auch Stimmen aus der Bundes-CDU, die zur Besonnenheit mahnen. Nachdem bereits der Chef der Unionsfraktion im Bundestag, Friedrich Merz, und der Thüringer CDU-Vorsitzende Dieter Althaus, Milbradt den Rücken gestärkt haben, erklärte am Freitag CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer: "Ich verlasse mich fest darauf, dass die sächsischen CDU-Mitglieder in Partei und Fraktion in vollem Bewusstsein für die Zukunft Sachsens verantwortlich handeln werden." (SZ/gs/ph)