Karl Nolle, MdL

"Untersuchungsausschuss immer dringlicher"

 
DRESDEN. In der Affäre um die Wohnverhältnisse von Ministerpräsident Kurt Biedenkopf (CDU) wird nach Ansicht des SPD-Landtagsabgeordneten Karl Nolle ein Untersuchungsausschuss "immer dringender". Bei einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der SPD sprachen sich 58 Prozent der Befragten für eine umfassende Aufklärung aus.
Biedenkopf selbst hingegen empfindet die Gästehaus-Affäre als "Sauerei". Die Diskussion richte sich vor allem gegen seine Frau, sagte er. PDS-Chef Peter Porsch warf dem Ministerpräsidenten vor, Ursache und Wirkung zu verwechseln. Biedenkopf leide offenbar an "galoppierendem Realitätsverlust".
Dem Ministerpräsidenten wird vorgeworfen, zu wenig Miete zu zahlen und die Dienste des Personals im Gästehaus auch privat in Anspruch genommen zu haben. Die Staatskanzlei hatte zudem Versäumnisse bei der Bewirtschaftung des Hauses eingeräumt. Nolle sagte, der als Beruhigungspille gedachte Regierungsbericht entpuppe sich als "Brandbeschleuniger".
(ddp)