Karl Nolle, MdL

Sächsische Zeitung, 01.09.2001

Milbradt in der Gunst der Sachsen vorn - Aber als Biedenkopf-Nachfolger keine Mehrheit

Im Machtkampf um den CDU-Parteivorsitz und die Biedenkopf-Nachfolge kann Georg Milbradt auf größere Sympathien bauen als sein Konkurrent Steffen Flath.
 
Dresden. 38 Prozent der Sachsen halten den entlassenen Finanzminister für den geeigneten CDU-Vorsitzenden. Den jetzigen Agrar- und Umweltminister Flath, der als Kandidat Kurt Biedenkopfs gilt, bevorzugen nur 19 Prozent. Zugleich wünscht sich jeder Vierte Georg Milbradt als nächsten Ministerpräsidenten. Nur jeder Achte favorisiert Steffen Flath. Das ergab eine von der Sächsischen Zeitung in Auftrag gegebene repräsentative Umfrage, für die das Leipziger Institut für Marktforschung 873 wahlberechtigte Sachsen befragte.

Zwei Wochen vor dem entscheidenden Glauchauer Parteitag tritt der innerparteiliche Wahlkampf immer mehr zu Tage. Finanzminister Thomas de MaiziSre sprach sich am Freitag offen für Minister Flath als neuen Parteivorsitzenden aus. Dieser habe im Gegensatz zu seinem Kontrahenten Milbradt die größere Fähigkeit zur Integration innerhalb der Partei. Dagegen hat sich die Kreisvorsitzendenkonferenz der Jungen Union Sachsen und Niederschlesien für Milbradt ausgesprochen. Nach SZ-Informationen stimmten 16 Mitglieder für Milbradt, vier votierten für dessen Konkurrenten Flath.

Der Streit zwischen Gleichstellungsministerin Christine Weber und Staatskanzlei-Chef Georg Brüggen soll beigelegt sein. Ein Gespräch mit Kurt Biedenkopf habe gezeigt, "dass sich beide gründlich missverstanden haben", hieß es am Freitag aus der Staatskanzlei. Christine Weber hatte vorher behauptet, Georg Brüggen habe ihr mit dem Rauswurf aus dem Kabinett gedroht, falls sie weiterhin Ex-Finanzminister Georg Milbradt als neuen CDU-Chef unterstütze. (SZ/ma/no)

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