Karl Nolle, MdL

Agenturen dpa/sn, 10.12.2001

SPD will Erlös aus Schevenstraßen-Inventar für Waisenkinder

Den Wert der in Frage kommenden Gegenstände bezifferte die SPD
 
Dresden (dpa/sn) - Inventar aus dem Gästehaus der Regierung in
der Dresdner Schevenstraße soll nach dem Willen der SPD zu Gunsten von Waisenkindern versteigert werden. Alle wertvollen Stücke, für die es keine Inventarlisten gibt und deren Herkunft nicht mehr nachvollziehbar ist, sollen unter den Hammer kommen, sagte die kommunalpolitische Sprecherin Margit Weihnert am Montag in Dresden. Mit dem Erlös könnte eine Stiftung zur Unterstützung sächsischer Waisenkinder gegründet werden.

Den Wert der in Frage kommenden Gegenstände bezifferte die SPD
auf 150 000 Mark (76 694 Euro). Mit dieser Summe werden in einer Kleinen Anfrage an das Finanzministerium vom 23. Oktober Gegenstände bezeichnet, die Biedenkopf dem Freistaat «zur Ausstattung der Repräsentationsräume seit Jahren kostenlos zur Verfügung gestellt hat», darunter Gemälde, Silberleuchter, Standuhren und Möbelstücke. Die SPD hingegen vermutet, dass es sich dabei um bisher nicht inventarisierte «Geschenke von Gönnern» an Biedenkopf und seine Ehefrau Ingrid handelt.

Ministerpräsident Kurt Biedenkopf (CDU) war als Konsequenz aus
der Mietaffäre im Sommer dieses Jahres aus der Schevenstraße ausgezogen. Nach Darstellung des Finanzministeriums befindet sich in dem Gästehaus Inventar zweierlei Herkunft. Ein Teil davon habe sich bereits in der Immobilie befunden, als diese nach der Wende von der Treuhand Liegenschaftsgesellschaft (TLG) gemietet wurde. Der andere Teil sei später hinzugekommen. Momentan werde eine Inventarliste über jene Gegenstände erstellt, die in Verantwortung des Finanzressorts an die TLG zurückzugeben seien. Das Finanzministerium will das Gästehaus bis 31. Dezember besenrein übergeben.

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