Karl Nolle, MdL

Dresdner Morgenpost, 21.12.2001

Biedenkopfs: Jetzt auch noch eine Affäre „Herzzentrum“?

Sagurna: „Frau Biedenkopf kann doch nichts dafür..."
 
DRESDEN. Kommt jetzt auf die Biedenkopfs auch noch eine Affäre „Herzzentrum" zu? Laut Nachrichtenmagazin Spiegel könnte „Landesrabattmutter" Ingrid dem Investor Roland Ernst („Südmilch") zu einem lukrativen Millionendeal verholfen haben.

Der „Spiegel" zitiert aus einem Schreiben von Ernst-Manager Klaus Heitkamp an Ingrid Biedenkopf vom November 1995. Ernst wollte an das neue Dresdner Herzzentrum Gebäude vermieten. Da der Haushaltsausschuss des Landtages zustimmen musste, bat Heitkamp Ingrid Biedenkopf, „dass Sie mir abschließend in unserem Vorhaben nochmals behilflich sein könnten".

Der Vertrag kam zu Stande. Der Haken: Die Jahresmiete von 3,3 Millionen Mark (1,69 Millionen Euro)für eines der Gebäude war offenbar viel zu hoch. Nach Spiegel-Recherchen hält das Dresdner Finanzamt II 2,2 Millionen Mark für „üblich".

Die Staatskanzlei weist jegliche Einflussnahme zurück. Regierungssprecher Michael Sagurna: „Frau Biedenkopf kann doch nichts dafür, dass sie solche Schreiben erhält."

Übrigens: Das Dresdner Herzzentrum musste inzwischen Insolvenz beantragen. Kleiner Trost: Gestern gab der Insolvenzverwalter bekannt, dass das Zentrum zum 1. Januar an die SANA-Klinik GmbH (München) verkauft ist. Die 608 Arbeitsplätze sollen damit gerettet sein.
(Dresdner Morgenpost)

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