BILD-Zeitung Dresden, 17.01.2002
Biedenkopfs schweres Erbe
Kommentar von Klaus Behling
König Kurt nimmt seinen Hut. Früher, als von ihm geplant, und doch zu spät.
Er machte Sachsen zum Musterland beim Aufbau Ost: Relativ geringe Arbeitslosigkeit, die meisten Industrieansiedlungen, die beste Infrastruktur. Alles sein Verdienst! Dafür hätten die Sachsen ihm ein Denkmal gebaut.
Doch mit seinen Affären und Affärchen, den Amigo-Vorwürfen und seinem zu langen Festhalten am Amt brachte er sich selbst um den verdienten Ruhm. Und beschädigte zudem seine in über elf Regierungsjahren siegverwohnte Partei.
So hinterlässt Kurt Biedenkopf bei seinem Abschied ein wohlgeordnetes Land, aber eine zerrüttete
und zerstrittene sächsische CDU.
Ein schweres Erbe für seinen Nachfolger.
(Klaus Behling)
