Karl Nolle, MdL

Dresdner Morgenpost, 17.01.2002

Vorsitzender verzichtet auf Retourkutschen

Kein Kommentar Milbradts zu Biedenkopfs Kritik
 
DRESDEN. Der CDU-Landesvorsitzende Georg Milbradt hat gleich nach Biedenkopfs Rücktrittsankündigung seinen Anspruch auf die Nachfolge angemeldet. "Das klare Votum auf dem letzten Landesparteitag sehe ich als Verpflichtung an, mich um das Amt des sächsischen Ministerpräsidenten zu bewerben", sagte er in einer anschließenden Pressekonferenz. Dass die Nominierung durch einen Sonderparteitag vorgenommen werden solle, sei einstimmig beschlossen worden. Über den Termin dafür werde in Kürze der Vorstand beraten.

Zu Biedenkopfs Kritik an ihm und der Partei wollte sich Milbradt nicht äußern. Er werde öffentlich kein Wort gegen ihn sagen, versicherte Milbradt: "Das ist nicht der Stil, mit dem wir Probleme lösen. " Im Gegenteil würdigte er ausdrücklich Verdienste des scheidenden Ministerpräsidenten. Vor altem habe er dem Land und seinen Menschen Identität und Selbstbewusstsein zurückgegeben, betonte Milbradt. Für ihn sei es ein emotional bewegender Tag: "Es ist eine Ära zu Ende."

Zu seinen Plänen im Falle der Wahl zum neuen Ministerpräsidenten sagte Milbradt immerhin, die sächsische Union habe genügend Personal, um freie Ministerstellen zu besetzen: "Wir brauchen keine Importe."
(Morgenpost)

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