Karl Nolle, MdL

DNN, 18.01.2002

Gegen „Affärenbuchhalterei"

Tiefensee fordert von SPD Sacharbeit
 
Leipzig/Dresden. Leipzigs Oberbürgermeister Wolfgang Tiefensee (SPD) hat sich erstmals unmittelbar in die sächsische Landespolitik eingemischt. Angesichts des nahenden Rückzugs von Regierungschef Kurt Biedenkopf (CDU) müsse die Sachsen-SPD wieder zur Sacharbeit zurück finden, sagte Tiefensee in Leipzig. Ziel der Sozialdemokraten müsse es sein, „weg zu kommen von der Affärenbuchhalterei" der vergangenen Tage, hin zu einer „staatstragenden, in die Zukunft weisenden Landespolitik".

Damit kritisierte der OBM, der auch als Spitzenkandidat für die SPD im Landtagswahlkampf 2004 im Gespräch ist, indirekt die SPD-Landtagsfraktion, vor allem „Chef-Aufklärer" Karl Nolle. Der Dresdner Landtagsabgeordnete wies die Kritik von Tiefensee gestern zurück. Es sei gute Sitte in westeuropäischen Demokratien, „dass die Opposition Missstände im Staatsgefüge hinterfragt". Dazu gehöre auch das Graufeld zwischen privatem und öffentlichem Umgang mit Steuergeldern wie im Falle von Biedenkopf. Nach seinem Verständnis sei es „durchaus staatstragend, wenn man Verfehlungen der Regierenden aufdeckt", so Nolle.
(Eig. Ber./J.K.)

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