Karl Nolle, MdL

MDR-Online, 17.01.2002

Sachsens CDU sondiert die Nachfolge

Minister Flath stellt sich hinter Milbradt
 
Bereits einen Tag nach der Rücktrittsankündigung des sächsischen Ministerpräsidenten Biedenkopf steht die Frage, wer Nachfolger wird, im Mittelpunkt. CDU-Chef Milbradt ist bisher der einzige Interessent. Umwelt-und Agrarminister Flath will Milbradt unterstützen, für CDU-Fraktionschef Hähle ist hingegen noch alles offen.

Der sächsische Umweltminister Flath sieht gute Chancen für CDU-Chef Milbradt, Ministerpräsident zu werden. Er habe die beste Ausgangsposition, sagte Flath im Deutschlandfunk. Er wolle Milbradt unterstützen, auch wenn er ihm im vergangenen Jahr im Wahlkampf um den CDU-Vorsitz unterlegen war. Flath forderte die sächsische CDU auf, auch künftig nicht auf die Fähigkeiten und das Wissen Biedenkopfs zu verzichten.

Hähle hält alternative Bewegung für möglich

CDU-Fraktionschef Hähle äußerte sich in der Debatte um den künftigen Biedenkopf-Nachfolger vorsichtiger. In einem Interview sagte er, es sei nicht vorherbestimmt, dass Milbradt Ministerpräsident werde. Es sei vorstellbar, dass sich eine alternative Bewegung in Gang setze. Milbradt gibt sich zu seinen Aussichten zurückhaltend: "Wir haben einen Parteitagsbeschluss, dass der Kandidat vom Parteitag nominiert wird." Ob er Fraktion und Partei hinter sich habe, werde sich in den Abstimmungen zeigen. Milbradt wies zugleich den Vorwurf Biedenkopfs zurück, er habe den Ministerpräsidenten zum Rücktritt gedrängt. "Ich habe niemanden gemordet", sagte Milbradt.

Sonderparteitag noch im März angestrebt

Der CDU-Vorstand will auf einer Sitzung am 26. Januar entscheiden, wann und wo der Sonderparteitag stattfindet, auf dem ein Nachfolgekandidat empfohlen werden soll. Laut Generalsekretär Winkler wird der Parteitag noch für März einberufen.
(MDR)

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