Karl Nolle, MdL

Sächsische Zeitung, 16.06.2001

Slogan: "Chaos verhindern"

Herbert Wagners Wahlkampf verschlingt bereits über 300 000 Mark
 
DRESDEN. „Chaos verhindern = Wagner wählen“, das ist der neue Slogan, mit dem der Amtsinhaber in den nächsten Wahlkampftagen bis zum 24. Juni Gas geben will. ,;Herbert Wagners Gegner haben alles auf das Wort Abwahl konzentriert. Das wollen wir mit einem ebenso kräftigen Wort beantworten", sagt Walter Hannot, der mit seiner Werbeagentur den Wahlkampf für Herbert Wagner (CDU) bestreitet.

Schon ab dem Wochenende sollen die rot-blauen Plakate in der Stadt aufgehängt werden. Flankiert wird die Plakataktion von weiteren Auftritten des Oberbürgermeisters. Wagner: „Ich werde am Sonnabendnachmittag einen Spaziergang durch die Bunte Republik Neustadt unternehmen und auch nächste Woche zu den Bürgern in die Stadtteile gehen." Unterstützung bekommt der Rathauschef auch aus den Umlandgemeinden. CDU-Mitglieder und Sympathisanten wollen am heutigen Sonnabend mit einem Fahrzeugkonvoi in die Stadt ziehen.

Horst Rasch aus dem Kreis Riesa/Großenhain: „Viele Bürger und Unternehmer im Umkreis arbeiten in Dresden oder bekommen hier ihre Aufträge. Sie wollen, dass in Dresden die Politik der Kontinuität fortgesetzt wird."

Auf den neben Ingolf Roßberg (FDP, Bürgerinitiative) dritten ernst zu nehmenden Kandidaten Wolfgang Berghofer (parteilos) angesprochen, sagte CDU-Kreisvorsitzender Dieter Reinfried: „Würde Berghofer gewählt, wäre das aus Dresden ein rückwärts gewandtes Signal." Für Wagner wolle man jetzt vor allem das „bürgerliche Lager mobilisieren". 1994 seien aus diesen Teilen der Bevölkerung noch 115 600 Stimmen gekommen, am vergangenen 10. Juni waren es nur 48 000 Stimmen.

Unterstützt werden sollen die Bemühungen mit einem persönlichen Brief, den Herbert Wagner in alle Dresdner Haushalte schicken will. Wagner: „Viele meiner Mitstreiter dachten bisher, dass es schon laufen werde. Diese Ansicht war falsch. Ich will verhindern, dass mit Herrn Roßberg die Politik des ,Ja, aber' zurückkehrt. Das führt letztlich in Dresden zum Stillstand."

Rund 250 000 Mark hat die CDU-Wahlkampf-Kampagne bisher gekostet. Für die folgenden Aktionen und Plakate habe man noch einmal etwa ein Drittel dieser Summe als Kredit aufgenommen, sagte Reinfried.
(Peter Redlich)

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