Karl Nolle, MdL

MDR aktuell online 22.22Uhr, 24.06.2001

Wahlen 2001 in Sachsen, 2. Wahlgang Bürgermeister- und Landratswahlen

Roßberg wird neuer Oberbürgermeister in Dresden
 
Bei den Bürgermeister- und Landratswahlen in Sachsen sind die Gewinner und Verlierer gefunden. Der bisherige Oberbürgermeister von Dresden, Wagner (CDU), räumte seine Niederlage ein, noch bevor alle Stimmen ausgezählt waren. Im Landkreis Leipziger Land konnte die SPD einen grandiosen Sieg verbuchen. Bei den Landratswahlen konnten die CDU-Kandidaten keinen Blumentopf gewinnen: Sie alle verloren ihr Amt an Konkurrenten.

In Dresden hat der bisherige Oberbürgermeister Wagner die Wahl gegen Herausforderer Roßberg verloren: "Es ist eine bittere Niederlage", sagte er am Sonntagabend. Er habe nicht damit gerechnet, dass der Abstand zu seinem parteiunabhängigen Herausforderer Roßberg so groß sei. Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis bekam Roßberg 47 Prozent der Stimmen, Wagner nur 40 Prozent.

Roßberg sagte im Interview mit MDR AKTUELL, er wolle jetzt durch Sachpolitik überzeugen. In Dresden hatte der zweite Wahlgang durch die überraschende Kandidatur des letzten SED-Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt, Berghofer, neue Spannung erhalten. SPD, PDS und Grüne, die gemeinsam den Kandidaten Roßberg unterstützten, fürchteten, dass dieser an Berghofer zu viele Stimmen verlieren könnte. Doch Berghofer konnte nur 12,2 Prozent der Wähler überzeugen -ohne dass Roßberg gegenüber dem ersten Wahlgang an Prozentpunkten verlor.

In Zwickau siegt die CDU - in Hoyerswerda gewinnt die PDS

Bei den Oberbürgermeisterwahlen in Zwickau ging der CDU-Kandidat Vettermann schnell in Führung. Er konnte dem vorläufigen amtlichen Endergebnis zufolge 35,2 Prozent der Stimmen gewinnen. Er hatte auch schon im ersten Wahlgang die meisten Stimmen auf sich vereinen können. Es hatte aber nicht zur absoluten Mehrheit gelangt. Auch in Hoyerswerda ist schon alles klar: PDS-Kandidat Brähmig wird die Stadt weiterhin führen. In Freiberg siegte bei den Oberbürgermeisterwahlen SPD-Kandidat Rensch.

Erfolg für die SPD: neue Landrätin Köpping
Zwei haushohe Siege bei Landratswahlen

Bei den Landratswahlen in Freiberg konnte Kandidat Uhlig von der Wählervereinigung fast 70 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Ein ähnlich hohes Ergebnis gelang im Leipziger Land der SPD-Kandidatin Köpping, die erste SPD-Landrätin in Sachsen wird. Sie erreichte nach Auszählung aller Stimmen ein Rekord-Wahlergebnis von 72,7 Prozent. Sie hatte schon vor zwei Wochen ihren Konkurrenten Galisch hinter sich lassen können, verfehlte aber damals die absolute Mehrheit. Die CDU zog daraufhin Galisch zurück und schickte den zurzeit amtierenden Landrat Dieck gegen Köpping ins Rennen. Der kam jedoch nur auf magere 24,5 Prozent der Stimmen. "Zum ersten Mal eine rote Landrätin, das hatte sich die ganze SPD gewünscht. Ich bin zufrieden", sagte die SPD-Landesvorsitzende Krehl. Sie wertet den Sieg auch als klares Signal gegen den seit Monaten von Affären geschüttelten Ministerpräsidenten Kurt Biedenkopf (CDU).

In Annaberg kommt Kandidat Förster von der Bürgervereinigung nach Auszählung aller Stimmen mit 52,1 Prozent nur auf wenige Stimmen mehr als sein schärfster Konkurrent, der CDU-Kandidat Oettel, der 47,9 Prozent erreichte. Damit verliert die CDU alle drei Landkreise, in denen am Sonntag gewählt wurde.

Der zweite Wahlgang bei den Kommunalwahlen in Sachsen war um 18 Uhr zu Ende gegangen. Gewählt worden war in drei Landkreisen und 54 Städten und Gemeinden. Nötig war der zweite Wahlgang überall dort, wo im ersten Wahlgang kein Kandidat die absolute Mehrheit der Stimmen auf sich vereinen konnte. Im zweiten Wahlgang gewinnt, wer die meisten Stimmen bekommt. Die Wahlbeteiligung blieb außer in Dresden meist unter der des ersten Urnenganges. In der Landeshauptstadt gingen 48,7 der Wahlberechtigten zur Stimmabgabe.

Die Ergebnisse aller Wahlen des zweiten Wahlgangs in Sachsen können Sie bei MDR ONLINE nachlesen.

24.06.2001 22:22

Link: Wahlergebnisse in Sachsen 24. Juni 2001

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