Karl Nolle, MdL

OB-Wahl in Dresden

 
DRESDEN. Nolle schweigt, Berghofer überlegt laut. Eins hat die PDS mit ihrem klaren Nein zu Nolle (Morgenpost berichtete) in jedem Fall erreicht: Es kommt Bewegung ins Rennen um die OB-Wahl. Doch wohin das linke Lager steuert, ist noch unklar.
„Kein Kommentar“, hieß es gestern von den Mitarbeitern Karl Nolles zum Thema PDS. Eine durchaus bemerkenswerte Aussage: Sonst ist der schwergewichtige SPD-Kandidat und Landtagsabgeordnete eigentlich nie um einen Wortbeitrag verlegen. Dass das Nein der PDS zu überraschend kann, kann das Schweigen nicht erklären. Von Anfang an kam bei den Genossen keine rechte Begeisterung für Nolle auf.
Ganz anders Dresdens Ex-OB Wolfgang Berghofer. Der wird plötzlich richtig munter. Er wolle definitiv nicht ausschließen, dass er 2001 als OB-Kandidat antritt. „Ich nehme am Geschehen in der Stadt großen Anteil“, sagte Ex-SED-Funktionär Berghofer gestern. Allerdings nur als unabhängiger Kandidat, nicht vor dem Karren der PDS. Schon seit Wochen erweckt Berghofer bei Insidern nur einen Eindruck: Er will möglichst lieb, möglichst oft und von möglichst vielen um die Kandidatur gebeten werden. „Er versucht anscheinend einen Ruf als Retter von Dresden aufzubauen“, lästerte ein PDS-Stadtrat.