Karl Nolle, MdL

Wolfgang Berghofer lässt Entscheidung über OB-Kandidatur noch offen

 
DRESDEN/BERLIN. Wolfgang Berghofer hat sich weitere Bedenkzeit für eine Entscheidung über eine OB-Kandidatur in Dresden erbeten. "Da ich keiner Partei angehöre und meine politische Unabhängigkeit auch zukünftig bewahren möchte, werde ich meine Entscheidung unabhängig von jedwedem taktischen Kalkül Dritter und frei von jedem zeitlichen Druck treffen", teilte Berghofer gestern Nachmittag in einer in Berlin verbreiteten Erklärung mit. Vergangene Woche hatten der designierte SPD-Kandidat Karl Nolle sowie die PDS-Bewerberin Christine Ostrowski ihre Kandidaturen zurückgezogen. Derzeit ist offen, wer Amtsinhaber Herbert Wagner (CDU) herausfordern wird.
Der sächsische SPD-Landesvorstand, der am Wochenende zu einer Klausurtagung in Grimma zusammen gekommen war, berichtete, zurzeit werde auch gemeinsam mit anderen Parteien und der Bürgerinitiative nach einem neuen Kandidaten gesucht. Seiten 4 und 11
(S.H.)

Nachdem Karl Nolle (SPD) und Christine Ostrowski (PDS) in der vergangenen Woche ihre Kandidatur zur OB-Wahl 2001 zurückzogen, sehen die Bündnisgrünen trotzdem ein Rennen mit drei Kandidaten. Die Dresdnerinnen und Dresdner würden, wenn der Ex-SED-Politiker Wolfgang Berghofer antreten sollte, nicht nur zwischen ihm und dem Amtsinhaber Herbert Wagner (CDU) wählen müssen. "Es wird mindestens eine weitere Kandidatur geben", kündigten Fraktionssprecherin Eva Jähnigen und Jens Hoffsommer vom Stadtvorstand an, ohne schon einen Namen zu nennen.
Dresdens Bündnisgrüne werden nicht die Wahl von Berghofer als "besseren Wagner" befördern. Derzeit wisse keiner zu sagen, welche Politik Berghofer verfolge. Er vereine zwar die Unzufriedenheit mit dem Amtsinhaber auf seine Person, doch damit könne man keine Wahl gewinnen. Die Grünen rufen die PDS auf, ihren Berghofer-Kurs zu verlassen. "Die Chance der Abwahl von Herbert Wagner wird mit der Konzentration auf Berghofer nur verspielt", meinen Jähnigen und Hoffsommer.