Karl Nolle, MdL

Sächsische Zeitung, 06.07.2012

Ostdeutsche Wirtschaft deutlich schwächer als gedacht

 
Dresden. Diese neuen Zahlen werden Diskussionen über die Löhne und Subventionen in Ostdeutschland auslösen: Die amtlichen Wirtschaftsstatistiker haben gestern mitgeteilt, dass der Abstand zwischen neuen und alten Ländern viel größer ist als bisher gedacht. Vor allem Thüringens Wirtschaft wurde demnach bisher überschätzt. Doch auch Sachsen ist nicht so nah am Westniveau, wie der Arbeitskreis aus Statistikern aller Bundesländer bisher errechnet hatte.

Im vorigen Jahr wuchs Sachsens Wirtschaft um 2,7 Prozent und lag damit wieder leicht über dem Stand von 2008, dem Jahr vor der Wirtschaftskrise. 95,1 Milliarden Euro wurden erwirtschaftet. Doch diese Zahl, das Bruttoinlandsprodukt, macht pro Einwohner gerade einmal 68,8 Prozent vom westdeutschen Niveau aus. Bisher hatten die Statistiker 70,9 Prozent angenommen. Mit anderen Worten: Sachsens Wirtschaftskraft liegt mehr als 31 Prozent hinter der westdeutschen zurück. Die Statistiker korrigierten aufgrund neuer Daten auch Zahlen für frühere Jahre. Der Dresdner Ökonom Joachim Ragnitz vom Ifo-Institut wies gestern darauf hin, dass von diesen Statistiken auch die EU-Subventionen für Ostdeutschland abhängen. (SZ/mz)

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