Sächsische Zeitung, 09.09.2012
Geheime Infratest-Umfrage: FDP scheitert an Fünf-Prozent-Hürde
Auch die SPD hat Probleme: 72 Prozent ihrer Anhänger finden CDU-Chef Tillich gut.
Dresden. Eine bislang unveröffentlichte repräsentative Umfrage unter 1000 sächsischen Wahlberechtigten, die TNS Infratest im Juni und Juli 2012 durchgeführt hat, stellt den Verbleib der FDP im Dresdner Landtag infrage. So kommen die Liberalen bei der Sonntagswahlfrage nur auf vier Prozent und hätten damit den Sprung ins Parlament verpasst. Die weiteren Ergebnisse: CDU 41 Prozent, Linke 19, SPD 16, Grüne und Piratenpartei sieben sowie NPD drei Prozent.
Im Gegensatz zur TNS-Umfrage, die von der SPD-Landtagsfraktion in Auftrag gegeben worden war, hatte die FDP-Fraktion diese Woche eine eigene Umfrage veröffentlicht, die den Liberalen fünf Prozent und damit einen Wiedereinzug in den Landtag prophezeit. Beide Umfragen gelten als rechtlich heikel, da Fraktionen solche Wahlumfragen nicht mit öffentlichen Geldern finanzieren dürfen.
Dass die SPD mit ihrer Erhebung bisher hintern Berg hält, hat offenbar aber auch andere Gründe. So stellte TNS ebenfalls die Frage, welche Landtagsfraktion die Erwartungen bisher am besten erfüllt hat: Während die CDU mit 29 Prozent vorn liegt, folgen SPD (9), Linke (6), Grüne (3) sowie FDP und NPD (je 1) mit Abstand. Bei der Frage nach dem Vertrauen in einzelne Spitzenpolitiker stimmten 72 Prozent der SPD-Anhänger für CDU-Ministerpräsident Stanislaw Tillich. SPD-Chef Martin Dulig kam hier nur auf 25 Prozent Zustimmung. (SZ/gs)
