Karl Nolle, MdL

Lausitzer Rundschau, 30.11.2000

Die Etappen jetzt zeigen

Sächsische und brandenburgische Landtagsabgeordnete gemeinsam für die Lausitz
 
SENFTENBERG. Die Entwicklung der Lausitz stand gestern in Senftenberg im Mittelpunkt eines Treffens der Arbeitskreise Wirtschaft der SPD-Fraktionen der Landtage Brandenburgs und Sachsens.

Lokalmatadorin Martina Gregor machte deutlich, dass wirtschaftlich "schon einiges von unten gewachsen ist, aber noch viele Aufgaben zu lösen sind". Sie setzte sich dafür ein, dass schon jetzt Klarheit darüber geschaffen wird, wie es zum Beispiel nach dem Auslaufen des Verwaltungsabkommens Braunkohle weitergeht.

Heiko Müller, Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses im Brandenburger Landtag und wirtschaftspolitischer Sprecher der Fraktion, sieht es als Aufgabe für die Politik an, den Menschen schon jetzt zu zeigen, was in den nächsten drei, fünf oder sechs Jahren in der Lausitz vorgesehen ist. Gemeinsam mit Sachsen sollten entsprechende Wege abgesteckt werden. Die SPD-Wirtschaftspolitiker aus beiden Ländern sehen in der länderübergreifenden Initiative Inno-Lausitz, der Internationalen Bauausstellung Fürst-Pückler-Land und in der hiesigen Lausitzinitiative gute Ausgangspunkte.

Als Problem erweist sich derzeit die Kofinanzierung von Fördermitteln. "Wir sind vielleicht noch zur rechten Zeit gekommen, weil jetzt Entscheidungen getroffen werden müssen."

Karl Nolle, Wirtschafts- und energiepolitischer Sprecher der SPD im sächsischen Landtag, sieht als es als notwendiges Resultat aller Überlegungen, dass mehr Arbeitsplätze entstehen müssen. "Da sind wir leider erst am Anfang", so Nolle. Er bedauert den Weggang vieler junger Leute, weil sie derzeit keine Perspektive in der Region sehen. "Es gehen die Falschen weg und manchmal kommen die Falschen zurück", bemerkt er etwas verärgert.

Die Gesprächspartner sind sich einig, dass man die Abwanderung so schnell wie möglich in den Griff bekommen muss. "Heute und morgen wird das aber nicht gelingen", denkt der sächsische Landtagsabgeordnete Thomas Jurk. Für die künftige Entwicklung der Lausitz fordern die Landtagsabgeordneten ein engeres Miteinander Sachsens und Brandenburgs für die Region Lausitz. Durch ein gutes Management soll die Region gestärkt werden. Nur Moderation reiche nicht aus, eigene Zielvorgaben müssen deutlicher hervortreten.

"Je besser die Projekte sind, desto größere Chancen haben wir auf Fördermittel der Europäischen Union", sieht es Heiko Müller. Da in der Lausitz neue Landschaften mit neuen Inhalten entstehen, kann, wie kaum anderswo, gestaltet werden, ist sich die Politikerrunde einig. Wann es ein gemeinsames Treffen mit den CDU-Kollegen geben wird, wusste noch niemand.
(von Harald Müller)

Karl Nolle im Webseitentest
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