Karl Nolle, MdL

Pressemitteilung, 19.07.2000

Bahnhöfe dürfen nicht länger Schandflecke sein

Modernisierungsinitiative für 30 sächsische Bahnhöfe
 
DRESDEN. Bahnhöfe dürfen nicht länger Schandflecke der Städte und Gemeinden sein. Die SPD fordert: Höchste Eisenbahn zur Modernisierungsinitiative gegen den Verfall - Renovierungsstart für 30 Bahnhöfe in Sachsen.
"Der Freistaat Sachsen soll, gemeinsam mit der Deutsche Bahn AG, ein Programm für die Entwicklung und Modernisierung von 30 mittlereren und kleineren sächsischen Bahnhöfe auflegen", forderte heute KARL NOLLE, wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion.
NOLLE weiter: "Ein Bahnhof ist immer Eingang zum System Bahn wie auch Tor zur Stadt. Präsentiert er sich in einem verwahrlosten Zustand, wie heute überwiegend in Sachsen, werden einerseits potentielle Bahnkunden abgeschreckt, andererseits haben die Kommunen städtebauliche und das Land Zukunftsprobleme. In vielen sächsischen Orten ist bereits erkennbar, dass mit dem Bahnhof auch dessen gesamtes Umfeld verkommt. Aus dem einstigen Zentrum wird der Schandfleck der Kommune."
Nach Meinung des SPD-Politikers ist es in Sachsen "allerhöchste Eisenbahn", die Bahnhofssanierung und -entwicklung in die Stadtentwicklung einzubinden. Da der Bahn die nötigen Finanzmittel fehlen und sich für kleine und mittlere Bahnhöfe nicht von alleine Investoren (Handel, Freizeit, etc.) finden, muss die Staatsregierung im Interesse des Landes die Initiative ergreifen.
NOLLE: "Wenn Sachsen, vornehmlich für den Schienenpersonennahverkehr, vom Bund jährlich mehr als eine Milliarde DM überwiesen bekommt (davon allein ca. 325 Mio. DM für Investitionen), so ist es seine Pflicht, sich auch um die Entwicklung runtergekommener Bahnhöfe zu kümmern. Jeder Gemüsehändler weiß, dass man heute nur mit einem interessanten Schaufenster Kunden motivieren kann. Ein vergammelter, verkeimter Bahnhof wirkt hingegen geschäftsschädigend."
Mittels einer Rahmenvereinbarung zwischen Land und DB Station & Service sollen nach Meinung der SPD für 30 mittlere und kleinere Bahnhöfe und deren Umfeld Modernisierungs- und Entwicklungskonzepte aufgestellt und realisiert werden. Die dafür erforderlichen Finanzmittel können aus den Regionalisierungsmitteln sowie aus Städtebaufördermitteln kommen und gegebenenfalls um kommunale Anteile ergänzt werden.