Karl Nolle, MdL
Sächsische Zeitung, 21.02.2002
SPD-Basis lehnt Nolle-Vorstoß zur Kandidaten-Kür ab
DRESDEN. Der Vorschlag des SPD-Landtagsabgeordneten Karl Nolle, Leipzigs Oberbürgermeister Wolfgang Tiefensee bereits jetzt zum sozialdemokratischen Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2004 auszurufen, stößt bei der Parteibasis auf Ablehnung. Nolle hatte Tiefensee als "einzige Alternative" bezeichnet.
Die Kandidaten-Frage stelle sich zurzeit nicht, sagten die Spitzen der SPD-Unterbezirke (UB) Dresden-Elbe-Röder, Leipzig und Chemnitz auf SZ-Anfrage. Der Leipziger UB-Chef und Bundestagsabgeordnete Gunter Weissgerber mahnte Geschlossenheit vor der Bundestagswahl im September an. Allein der Chemnitzer UB-Chef Axel Brückom nannte Tiefensee als "Wunschkandidat". Eine Diskussion darüber sei aber noch verfrüht.
Andere UB-Vorsitzende äußerten sich ähnlich ablehnend. "Was zu früh kommt, wird verbrannt", sagte die Landtagsabgeordnete Gisela Schwarz (UB Erzgebirge). Der Bundestagsabgeordnete Christian Müller (UB Neiße) kritisierte den Nolle-Vorstoß: "Das Ausrufen von Kandidaten in der Presse führt zu nichts Vernünftigem." (SZ/no)
(Kommentar Nolle: Es hat von mir keinen Vorstoß und kein Ausrufen von Kandidaten gegeben nur eine persönliche Meinungsäußerung mit dem ausdrücklichen Hinweis, dass die Entscheidung die Parteigremien treffen. Kommentatoren vom Hörensagen sollten vor dem Reden in Pressemikrofone mal den genauen Pressetext lesen. Sie können auch ganz einfach sagen, sie seien anderer Meinung oder eine andere Meinung als die eigene Meinung sei nicht zulässig.)