Karl Nolle, MdL

Begrüßung von Gerhard Schröder am 27.7.99 im Druckhaus Dresden, 27.07.1999

Wir begüßen den Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, Gerhard Schröder ...

 
... hier in Dresden und hier im Druckhaus auf das Herzlichste.

Mein Name ist Karl Nolle. Ich bin Geschäftsführer im Druckhaus Dresden.

Lassen Sie mich zwei Sätze zum vorgesehenen Ablauf sagen: Nach einleitenden Worten von mir wird Karl Heinz Kunckel, SPD Landesvorsitzender und Spitzenkandidat zur Landtagswahl 99, den ich hiermit ebenfalls herzlich begrüße, einen kurzen Redebeitrag an Sie richten.

Danach spricht unser Kanzler.

Nach diesem Beitrag ist es s e i n besonderer Wunsch mit uns zu feiern und ins Gespräch zu kommen.

Um 15.00 Uhr werden wir dann, Gerhard Schröder, Karl Heinz Kunckel und Karl Nolle zu einer Betriebsbesichtigung der FCM Freiberger Compound Material GmbH mit dem Helikopter abfliegen.

Das Fest endet dann gegen 17.00 Uhr. Sehr geehrter Herr Bundeskanzler, Liebe Kunden und Geschäftspartner, Liebe Freunde des Druckhauses, Liebe Mitbürger und Mitbürgerinnen aus Striesen und Gruna, Liebe Kolleginnen und Kollegen der Druckhaus Dresden GmbH,

Liebe Freunde der SPD, mein lieber Gerd Schröder,

Dieser eben von Dir besichtigte Betrieb ist fast aus dem Nichts seit dem Sommer 1990 entstanden. Dies war nicht möglich ohne eine Vision, ohne einen Traum und den festen Willen das in der Ferne liegende Ziel zu erreichen.

Pioniergeist und Ehrgeiz waren unsere Antriebskräfte. Aber all dies wäre unmöglich gewesen ohne die Geduld, die Ausdauer, Beharrlichkeit, Neugier und Bescheidenheit der hier arbeitenden Menschen.

Heute können wir gemeinsam den Lohn einfahren für unser, bis an jedermans Grenze gehendes, Engagement. Wir sind Spitze in Sachen innovative Drucktechnik, digitalen Datenworkflow und digital vernetzter Arbeitsplätze.

Wir sind Spitze in Sachen Energieersparnis, Abfallentsorgung und Umweltschutz. Wir sind Spitze in Sachen humanes Arbeitsumfeld und - mit unserem Modell der Mitarbeiter-beteiligung, das durch unser diesjähriges Angebot der Beteiligung an jeden Mitarbeiter konsequent erweitert wird.

Wir sind Spitze mit unserer Ausbildungsoffensive zur Einstellung von 7 Auszubildenen in diesem Jahr.

Lieber Gerd,

Wir sind stolz darauf, Dir heute ein, auch nach Ansicht der Fachpresse, ganz besonders erfolgreiches Projekt des Aufbaus in Ostdeutschland präsentieren zu können und da spreche ich auch im Namen unser Mitarbeiter-beteiligungs GmbH

Trotz u n s e r e r Erfolge - der Aufbau Ost ist noch lange nicht zuende.

Zuende sind nur die bisherigen Illusionen darüber.

- solange zwischen Olbernhau im Erzgebirge und Zittau ganz weit im Osten sowie den Regionen Leipzig, Chemnitz und Dresden noch Lohnunterschiede von bis zu 200 % für vergleichbare Arbeiten bestehen,

- solange hier in den Osten 5 mal soviel Waren hereinkommen als rausgehen,

- solange das Immobilien- oder das Sparvermögen eines ostdeutschen Haushaltes nur ein Drittel der Bezugsgröße West beträgt,

- solange müssen wir auf der Einlösung der sozialen Verpflichtungen der Marktwirtschaft hier für die Menschen weiter bestehen.

Aufbau Ost und diese soziale Verpflichtung muß weiter Chefsache des Kanzlers sein. Bei dieser Arbeit hast Du mich, lieber Gerd, als Unternehmer, an Deiner Seite.

Ich weiß, daß das alles nur, bei striktem Sparkurs, durch Wachstum und steigende Wertschöpfung möglich sein wird.

Ich vertraue darauf, daß Du Stärke und Meinungsführerschaft zeigst, zu der es keine Alternative gibt.

In diesem Sinne freue ich mich und bedanke mich dafür, daß Du der Stadt und dem Land den notwendigen Optimismus, für den noch langen Weg, der vor uns liegt, zurückbringst.